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SCHWANGERSCHAFT

Wirken sich Stresshormone auf das Ungeborene aus?

Schwangeren Frauen, denen eine mögliche Frühgeburt droht, erhalten in der Regel so genannte Glukokortikoide, die synthetische Stresshormone darstellen und für die Lungenreifung des Ungeborenen sorgen sollen. Wissenschaftler der aus der Schweiz fanden zu diesem Thema nun heraus, dass genau diese Stresshormone sich auf den Hormonhaushalt und somit der Hormonproduktion des Kindes auswirken.

Bereits seit den 70er Jahren, werden Schwangeren synthetische Stresshormone verabreicht, wenn sich eine Frühgeburt ankündigt. Ziel ist es durch solch eine Gabe von Glukokortikoide, durch eine verbesserte Lungenreifung bei dem Ungeborenen und somit dessen Überlebenschancen bei einer tatsächlichen Frühgeburt zu steigern. Doch wie die Studienergebnisse nun verdeutlichen konnten, reagiert besonders die kindliche Nebennierenrindenachse (HHNA) recht empfindlich auf solch vorgeburtliche Einflüsse. Dieses kindliche körpereigene Stresssystem wird von den synthetischen Stresshormonen derart beeinflusst, dass die Entwicklung des Fötus Veränderungen unterliegt kann. Veränderungen, die sich folglich sowohl in der körpereigenen Produktion von Stresshormonen finden lassen als auch auf das Empfinden bei Stressbedingungen nach der Geburt, so etwa im Rahmen von Impfungen oder Untersuchungen.

Innerhalb der Studie wurden Daten aus 49 vorangegangenen Studien analysiert. Diese Studien, gesammelt aus den letzten vierzig Jahren, beinhalteten allesamt die Fragestellung nach dem Einfluss der Glukortikoiden auf das Ungeborene vor, kurz nach der Geburt und auch innerhalb der frühen Kindheit. Hierbei konnte festgestellt werden, dass die Aktivität der Nebennierenrindenachse vor der Geburt bei dem Fötus reduziert ist und es zu einer geringeren Produktion des Stresshormons Cortisol kommt.

Letzteres übrigens sowohl in einer Ruhestellung als auch bei frühkindlichen Impfungen. Unterschiede konnten zudem darin gefunden werden, dass nach den ersten beiden Lebenswochen hier eine Regulierung stattfindet, allerdings auch nach vier Monaten noch Schmerzen durch die Spritze im Impfvorgang bestehen. Unklarheit besteht jedoch derzeit noch darüber, ob diese veränderte Aktivität der HHNA sich auf die spätere Gesundheit des Kindes auswirkt. Weitere Forschungen sollen unter anderem auch dieser Frage nach gehen.

Quelle: Portal der Frauen