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Elektroauto

Sensationeller Elektroflitzer fährt mit Salzwasser

Ein Elektroauto, das 350 Kilometer pro Stunde fährt und zudem den Treibstoff für 600 Kilometer an Bord hat, klingt nach Science Fiction. Und doch existiert dieses Gefährt: Der Quant ist das bislang einzige existierende Exemplar einer neuen Automarke. Die Nanoflowell AG mit Sitz in Liechtenstein hat das erste Fahrzeug mit Flusszellenantrieb entwickelt, dessen Prototyp derzeit bei einem Entwicklungspartner in Weissach in der Nähe von Stuttgart steht. Die Abnahme durch den TÜV und somit die Straßenzulassung hat der Quant bereits hinter sich, es folgt noch der Prozess der Homologation, bei dem überprüft wird, ob auch alle technischen Details vom Sicherheitsgurt bis zu den Bremsen den behördlichen Vorschriften entsprechen.

Die Homologation soll bis 2015/2016 abgeschlossen sein, und dann steht der Serienfertigung nichts mehr im Weg. Alle Hersteller müssen dieses Procedere bei der Markteinführung neuer Automobil-Modelle durchlaufen, doch bereits bei seinem ersten Auftritt auf dem Genfer Automobilsalon im Frühjahr 2014 zeigte sich, dass der Quant das Potential hat, um die Elektromobilität zu revolutionieren. Der Hersteller spricht dem Fahrzeug eine Dauerleistung von 653 PS, in der Spitze sogar 925 PS zu. Ein maximales Drehmoment von viermal 2.900 Newtonmetern und eine Endgeschwindigkeit von 350 km/h lassen die Konkurrenz ebenso aufschrecken wie die errechnete Reichweite von 600 Kilometern, wobei nach Angabe von Firmensprechern noch Luft nach oben ist.

Der Prototyp vermag zweimal 200 Liter Treibstoff zu tanken, wobei es sich hierbei um eine Elektrolyt-Flüssigkeit handelt, also eine wässrige Lösung mit Metallsalzen. Kalte Verbrennung wird die Redox-Reaktion genannt, bei dem die ionisierte Flüssigkeit eine Membran in der Flusszelle von zwei Seiten umspült. Aus einem Tank kommt eine positiv aufgeladene Elektolyte und aus dem anderen eine negative, wobei elektrischer Strom entsteht. Flusszellen dieser Art ließ sich in den 1970 Jahren die NASA patentieren, Nanoflowzell hat das Prinzip aufgegriffen und weiter entwickelt. Bislang wird die Flusszellentechnik bereits für das Energiemanagement von Solar- und Windkraftanlagen genutzt, in der Zukunft könnten auch große Schiffe mit Flusszellenantrieb die Meere befahren. Allerdings existiert noch keine einzige Zapfsäule zum Befüllen des enormen Fahrzeugtanks, und auch für die Herstellung der Fahrzeugteile sowie der Salzwasserlösung sucht die Entwicklerfirma noch Partner.