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Yoga

Yogasutra - der Yogaleitfaden

Viele Menschen stellen sich Yoga als eine Abfolge von Übungen vor, die man in einem Kurs erlernt oder sich mit Hilfe von Büchern und CDs selbst beibringen kann. Yoga betrifft jedoch alle Lebensbereiche, es handelt sich dabei um eine umfassende Lebensphilosophie, die man nicht nach einer 90-minütigen Kurseinheit wieder ablegt. Diese Philosophie wurde über einen langen Zeitraum nur mündlich weiter gegeben, und etliche Religionen und Anschauungen flossen in die überlieferten Methoden und Übungen mit ein. Der indische Gelehrte Pantajali verfasste schließlich das Yogasutra, einen Yogaleitfaden, bei dem die Fortschritte der Innenversenkung in acht Stufen beschrieben werden und der bis heute Yogaanhängern als Wegweiser dient.

Folgende Stufen bilden den Pfad des Patanjali: Stufe Eins (Yama) beschreibt die ethischen Grundsätze für den Umgang mit anderen Menschen, Stufe Zwei (Niyama) umfasst Methoden der Selbstbeobachtung und Achtsamkeit sich selbst gegenüber. Stufe Drei (Asana) beinhaltet die Körperübungen des Yoga sowie die genaue Beschreibung der Grundhaltungen: Liegen und Sitzen. Stufe Vier (Pranayama) widmet sich der Kontrolle des Atems, in Stufe Fünf (Pratyahara) geht es um den Umgang mit den Sinnen und den Rückzug aus der Außenwelt. Stufe Sechs (Dharana) beschreibt den Vorgang der Konzentration als Vorstufe der Meditation, in Stufe Sieben (Dhyana) werden Meditationspraktiken und veränderte Bewusstseinszustände wie tiefe Liebe und kosmische Verbundenheit beschrieben. Stufe Acht (Samadhi) schließlich ist der Bewusstseinszustand der Erleuchtung mit absoluter Selbsterkenntnis und kosmischen Einblicken.

Die Körperübungen, die für die meisten Menschen gleichbedeutend mit Yoga sind, bilden also nur einen Teil der umfassenden Lehre des Yoga, die uns vor allem Bewusstheit vermitteln soll. Dabei bildet Pranayama die Verbindung zwischen dem ersten Teil des achtstufigen Pfades, der sich mehr auf die Außenwelt bezieht und den letzten vier Stufen, die der eigenen Innenwelt gelten. Gleichzeitig ist die bewusste Atmung die Grundlage aller Yogaübungen. Doch sollte man die Konzentration auf den eigenen Atem nicht nach einer Übungsstunde wieder ablegen, sondern in den Alltag integrieren. Wer bewusst atmet, ist in der Lage, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, einen klaren Verstand zu bewahren und angemessene Entscheidungen zu treffen.



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