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Ängste

Verlustängste führen oft zu Kontrollzwang

Verlustängste zeigen sich in verschiedenen Facetten, so zum Beispiel als Angst vor dem Verlust von materiellen Dingen oder als Angst dem Verlust von Anerkennung, der Zuneigung oder der Liebe anderer Menschen. Ganz gleich jedoch, in welcher Form sie auftreten, haben sie eines gemeinsam: die Betroffenen sind emotional an eine Sache gefesselt und derart in Anhängigkeit von dieser gefangen, dass allein der Gedanke an einen möglichen Verlust starke negative Emotionen hervorruft. Somit beeinflussen Verlustängste in belastender Weise den Alltag, da die Gedanken sich ständig darum drehen, den geliebten Menschen, den Job oder den materiellen Wohlstand nicht zu verlieren.

In einer Partnerschaft stellen starke Verlustängste häufig eine richtiggehende Bedrohung für die Beziehung dar, wenn einer der Partner davon betroffen ist. Sie äußern sich zumeist in Handlungen, die einem übermäßigen Kontrollbedürfnis entsprechen, wie zum Beispiel in ständigen Kontrollanrufen, wenn der Andere nicht zugegen ist. In Extremfällen wird der Partner auch mit SMS bombardiert oder man verfolgt ihn heimlich, um Sicherheit darüber zu erhalten, wo er sich gerade aufhält und was er gerade macht. Dass ein solches Verhalten einer gesunden Partnerschaft nicht gerade zuträglich ist, liegt auf der Hand. Doch von Verlustängsten betroffene Menschen geraten nicht selten in Panik, wenn der Partner sich eine Zeitlang nicht meldet und unterstellen ihm sogar, dass er fremdgeht. Ursachen können in schlechten Erfahrungen liegen, die man in der Vergangenheit gemacht hat, doch ist es meist ein mangelndes Selbstwertgefühl, das den Kontrollzwang auslöst.

Die Gründe dafür, dass Menschen über wenig Selbstachtung verfügen und sich daher in starker Abhängigkeit von Bestätigung durch Andere befinden, sind meist in der Kindheit zu suchen. Doch ist es nie zu spät, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen und sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien. Erst, wenn man gelernt hat, sich selbst zu lieben, unabhängig von dem, wie viel Anerkennung man von Anderen erhält, ist man auch in der Lage, eine stabile Beziehung ohne übermäßige Eifersucht zu führen. Durch das Klammern an andere Menschen erreicht man in der Regel genau das Gegenteil von dem, was man sich erhofft.