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Depression

Ratlosigkeit - die Angehörigen der Depressiven

In Deutschland begehen etwa 10.000 Menschen im Jahr Selbstmord, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Vor dem Suizid durchleben sie meist eine lange Phase, die von Verzweiflung und seelischen Schmerzen geprägt wird. Oftmals senden die Betroffenen Hilfesignale aus, die von Freunden und Verwandten nicht immer unbedingt richtig gedeutet werden. Häufig sind die Menschen, die dem Kranken am nächsten stehen, unsicher und sogar ratlos. Hinzu kommt, dass die Angehörigen manchmal gar nicht wissen, dass eine Depression vorliegt.

Bei Depressionen handelt es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung, deren Hintergründe noch nicht vollständig geklärt sind. Bei den Ursachen haben die Gene einen bedeutenden Einfluss, doch spielen auch Umweltfaktoren eine Rolle. Wenn eine Depression erkannt wird, ist sie auch gut behandelbar. Ein Problem ist, dass Betroffene oft Schamgefühle entwickeln und sich selbst nicht als Kranke, sondern als minderwertige Teile der Gesellschaft ansehen. Wenn in der Familie eine Vorbelastung besteht, sollten Angehörige hellhörig werden, wenn Familienmitglieder über ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit oder wiederholt auftretende Kopf- und Rückenschmerzen klagen. Auch der Verlust der Libido kann Symptom einer Depression sein.

In diesem Zusammenhang kommt auch Apothekern eine besondere Verantwortung zu, denn von Depressionen betroffene wenden sich oftmals nicht an einen Arzt, sondern versuchen, ihre augenscheinlichen Beschwerden auf eigene Faust zu behandeln. Ebenso ist eine Beratung erforderlich und hilfreich, wenn es um die Einnahme von Antidepressiva geht, die von einem Arzt verschrieben wurden. In einigen Fällen werden die Medikamente, wenn eine depressive Phase sich im Abklingen befindet, zu früh wieder abgesetzt. Daneben gibt es ein hohes Potential von Wechselwirkungen zwischen Antidepressiva und anderen Mitteln.

Wer depressiv ist, benötigt viel Verständnis aus seinem Umfeld, auch wenn dies nicht immer ganz leicht aufzubringen ist. Der Ehepartner oder Partner sowie nahe stehende Personen sollten sich dessen bewusst sein, dass die Betroffenen krank sind. Mit der Hilfe von Antidepressiva, bei denen es sich um hochwirksame Medikamente handelt, erhalten die Betroffenen die Möglichkeit, den Weg aus der Depression zurück in ein normales Leben zu gehen.