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Darm

Symbioselenkung saniert den Darm

Einige Bakterienarten sind dem menschlichen Organismus überaus nützlich. Im Darm beispielsweise sorgen unter anderem Milchsäurebakterien für eine gesunde Darmflora und stärken die Immunabwehr. Man spricht auch von einer Symbiose zwischen diesen Bakterien und dem Menschen. Ist die Zahl der nützlichen Bakterien aufgrund bestimmter Umstände stark reduziert, ist die Symbiose gestört. Der deutsche Arzt Alfred Nissle (1874 - 1965) entwickelte die Symbioselenkung, die auch als Darmsanierung bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, mit dem das Gleichgewicht der Darmflora wieder hergestellt werden soll.

Als mögliche Ursachen für eine geschwächte Darmflora werden neben der Einnahme von Antibiotika vor allem eine ungesunde Ernährung sowie ein übermäßiger Konsum von Nikotin und Alkohol genannt. Auch Pilzerkrankungen, Stress oder Pilzerkrankungen können das Gleichgewicht im Darm empfindlich stören. Neben Magen- und Darmbeschwerden kann eine schwache Darmflora für erhöhte Infektanfälligkeit, Allergien, Migräne, Hauterkrankungen und rheumatische Erkrankungen verantwortlich sein. Ist die Darmflora gestört, spricht man auch von einer Dysbiose. Durch eine herab gesetzte Immunabwehr können schädliche Bakterien in erhöhtem Maße Stoffe produzieren, die den menschlichen Körper belasten, die so genannten Stoffwechsel-Schlacken.

Die Symbioselenkung als alternative Behandlungsform hat die Verbesserung der Darmflora durch die Zufuhr von nützlichen Bakterien zum Ziel. Dabei handelt es sich um Enterokokken, Bifidusbakterien, Azidophilus und Lactobakterien, welche in aufbereiteter Form geschluckt oder injiziert werden. Das Verfahren darf nicht bei Kindern unter sieben Jahren angewendet werden, außerdem ist bei schwerer Leberschädigung, Leukämie und Tuberkulose von einer Anwendung abzusehen. Als mögliche Nebenwirkungen werden eine Erstverschlimmerung der Symptome sowie grippeähnliche Beschwerden genannt.

Die Patienten sollen die Wirkung der Symbioselenkung durch ihr Ernährungsverhalten unterstützen, indem sie sich ausgewogen ernähren und auf einen hohen Anteil von ballaststoffreichen Lebensmitteln sowie Vitamin- und ballaststoffreiche Kost achten. Zuckerhaltige Nahrungsmittel und solche mit Weißmehl sollen ebenso wie Fleisch und Wurst reduziert werden, Milchprodukte sollen möglichst durch Sojaprodukte ersetzt werden. Da die Wirksamkeit der Symbioselenkung wissenschaftlich nicht belegt ist, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine solche Therapie in der Regel nicht.

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