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Burnout

Karoshi - die Lebensqualität leidet

In Europa kennen wir das "Burn-out-Syndrom". In verschärfter Form wird Arbeitssucht und das damit verbundene Krankheitsbild in Japan als "Karoshi" diagnostiziert. Doch das Problem stellt sich auch hierzulande, wenn ein Übermaß an Motivation vergessen lässt, dass es neben der Arbeit auch noch ein Leben gibt und dazu führt, dass Menschen nur noch auf ihren Job fixiert sind und anderen Lebensbereichen keine Aufmerksamkeit mehr schenken.

Man schätzt, dass es in Deutschland aktuell 200.000 Karoshi-Gefährdete gibt. Wer in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, eventuell nach einer längeren Zeit der Arbeitslosigkeit, einen neuen Job bekommt, setzt alles daran um diesen auch zu behalten und sich zu beweisen. Problematisch wird es, wenn als Folge davon der Freundes- und Bekanntenkreis vernachlässigt wird und die Familie einen immer geringeren Stellenwert einnimmt. Betroffene geben eigene Interessen und Hobbys auf, lassen sogar ihre Urlaubsansprüche verfallen. Äußere Warnzeichen sind eine fortschreitende Verwahrlosung, was Hygiene und Kleidung betrifft.

Eine offizielle Diagnose gibt es bei uns nicht für diesen Zustand, der mit einer ständigen nagenden Unzufriedenheit mit den Ergebnissen der eigenen Arbeit einhergeht. Wer schon montags mit Unwohlsein zur Arbeit geht und das steigende Empfinden hat, dass die Arbeit und der Druck niemals nachlassen, sollte dem bewusst entgegen steuern.

Der Weg zu mehr Lebensqualität lässt sich nämlich gezielt beschreiten, indem man für mehr Entspannung, für mehr Genuss und auch für mehr Bewegung sorgt. Wichtig ist es ebenso, auch einmal "Nein" sagen zu können. Eine besondere Bedeutung kommt dem eigenen emotionalen Netzwerk zu. Dieses gilt es, zu pflegen oder wieder aufleben zu lassen, wenn man Kontakte allzu lange vernachlässigt hat. Im beruflichen Umfeld sollte man sich nicht scheuen, auch einmal um Hilfe zu bitten und diese anzunehmen, wenn man sie angeboten bekommt. Immer geht es dabei um Achtsamkeit - sich selbst sowie auch der Familie und den Freunden gegenüber. Nur so kann man auch damit rechnen, aufgefangen zu werden, wenn es einem mal schlecht geht.


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