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Herz

Implantat soll Herzinfarkt verhindern

Tritt ein akuter Herzinfarkt auf, zählt für die Betroffenen jede Minute. Da man normalerweise den Zeitpunkt eines Infarktes nicht vorhersagen kann, besteht ein hohes Risiko, dass die Rettungskräfte zu spät kommen, weil der Notruf nicht rechtzeitig genug erfolgte. Im Universitäts-Zentrum Freiberg (UZH) wurde ein neues Implantat vorgestellt, welches frühzeitig auf einen drohenden Herzinfarkt aufmerksam machen soll.

Stechende Schmerzen im Brustraum, die unter Umständen bis in die Arme ausstrahlen, ein Gefühl der Enge und Schweißausbrüche werden im Allgemeinen als ernstzunehmende Anzeichen eines Herzinfarktes genannt. Doch nicht immer zeigen sich die Symptome in eindeutiger Weise und werden deshalb von Betroffenen häufig verharmlost. In solchen Fällen kann es schon zu spät sein, wenn die Erste Hilfe naht. "Guardian", also der Wächter, lautet der Name des Gerätes, das in der Lage sein soll, schon vor den ersten Symptomen einen sich anbahnenden Herzinfarkt zu erkennen.

Ganz ähnlich wie ein Herzschrittmacher wird das kleine Gerät in den Brustraum eingesetzt und über einen Draht mit dem Herz verbunden. Wenn sich die Durchblutung des Herzens verringert, sendet das Gerät ein visuelles und akustisches Warnsignal aus. Es ist hierdurch frühzeitig möglich, in einem Katheter-Labor die Herzkranzgefäße zu erweitern. Dadurch wird die Gefahr eines Infarktes, also eines Verschlusses in den Herzgefäßen, deutlich herab gesetzt. Das Ziel der Entwickler des "Wächters" ist es, den Zeitraum vom Auftreten der Symptome bis zum Beginn der medizinischen Betreuung zu verkürzen. Das Implantat wurde unter Zusammenarbeit des UHZ mit mehreren Kliniken in den USA entwickelt.

Das Gerät darf bislang nur unter Kontrolle der amerikanischen Zulassungsbehörden eingesetzt werden. Es soll vor allem bei Menschen mit erhöhtem Infarktrisiko angewendet werden sowie bei Herzpatienten, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben. Derzeit findet eine kontrollierte wissenschaftliche Studie statt, in deren Rahmen der Guardian bei rund 500 Patienten implantiert wurde. In 20 Fällen konnte ein Herzinfarkt bereits verhindert werden.

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