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Immunsystem

Immuntherapie - Selbstheilung aktivieren

Eine Immuntherapie wird dann angewendet, wenn eine Störung des Immunsystems vorliegt. Zweck der Therapie ist es, das Immunsystem zu stärken und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Impfungen, die mit Lebendimpfstoffen durchgeführt werden, wie die gegen Windpocken, Grippe oder Kinderlähmung, zählen auch zur Immuntherapie. Der Körper bekommt in geringer Menge Substanzen gespritzt, die die Krankheiten auslösen. Der Organismus muss darauf reagieren und Antikörper bilden. Sobald die Antikörper gebildet sind, ist man gegen eine Infektion dieser Krankheiten geschützt.

Bevor mit der Therapie begonnen wird, wird der Patient untersucht, ob die Durchführung einer Immuntherapie überhaupt möglich ist. Während der Therapie erden die Funktionen des Immunsystems herabgesetzt. Es ist daher wichtig, dass der Patient während dieser Zeit eine Ansteckung mit einer Krankheit, sei es nur eine Erkältung, vermeidet. Man unterscheidet bei der Immuntherapie mehrere Verfahren. Zum stimulierenden Verfahren gehören Impfungen aber auch eine Stärkung des Immunsystems bei Krebserkrankungen. Das supprimierende Verfahren wird bei Autoimmunerkrankungen angewendet, aber auch zur Behandlung von Allergien und Vermeidung von Abstoßungsreaktionen nach einer Organtransplantation.

Zum substituierenden Verfahren zählen passive Impfungen, wie zum Beispiel die gegen Tetanus. Personen, die an Morbus Crohn leiden, bekommen monoklonale Antikörper gespritzt. Das modulierte Verfahren ist eine Behandlungsmethode, um Allergiker gegen den allergieauslösenden Stoff zu sensibilisieren. Sie wird auch bei Autoimmunerkrankungen angewendet, dort soll die Therapie die Autoantikörper entfernen. Je nach Art der Erkrankung kann eine Immuntherapie einige Tage aber auch Wochen dauern. Die Medikamente werden entweder als Spritzen, Infusionen, Tabletten oder Salben verabreicht. Salben und Cremes kommen bei Hautkrankheiten zum Einsatz. Da während der Therapie das Immunsystem herabgesetzt wird, kann es zu Infektionen kommen. Es ist notwendig, dass sich der Patient während der Therapie dementsprechend verhält, um eine Ansteckung zu vermeiden. Je nach Medikament können Nebenwirkungen auftreten, sogar das Krebsrisiko kann erhöht werden. Es sind daher die Vor- und Nachteile einer Immuntherapie abzuwägen und mit dem Arzt zu besprechen.