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Gehirn

Gehirnerschütterungen mit Langzeitschäden

Als Folge von Unfällen oder Sportverletzungen kann es zu einer Gehirnerschütterung kommen, der leichtesten Form des Schädel-Hirn-Traumas. Wenn starke Beschleunigung, ruckartiges Abbremsen oder eine abrupte Drehung des Schädels zu einer Erschütterung des Gehirns führen, zeigt sich als Symptom meist Benommenheit, die im Extremfall bis zu einer tiefen, mehrere Stunden dauernden Bewusstlosigkeit reichen kann. Außerdem treten Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Gedächtnislücken auf, Betroffene weisen eine fahle Hautfarbe und eine Fehlfunktion von Nervenzellen auf. Die Erschütterung führt dazu, dass die Weiterleitung von Nervenreizen nicht mehr richtig funktioniert, in den meisten Fällen kann das Gehirn dies jedoch kompensieren.

Bei Verdacht auf Gehirnerschütterung ist eine ärztliche Untersuchung angebracht, um das Ausmaß der entstandenen Schäden zu bestimmen. Tritt aus Mund, Nase oder Ohren Blut auf, besteht der Verdacht auf Schädelbasisbruch. Dies trifft jedoch bei Sportunfällen glücklicherweise nur in seltenen Fällen zu. Im Normalfall kann der Arzt die Schwere eines Schädel-Hirn-Traumas mit Hilfe einfacher Tests bestimmen; dazu untersucht er die motorischen Reflexe, die Kommunikation und die Reaktionen der Augen. Neben der Pupillenreaktion zieht er vor allem aus dem Muskeltonus sowie aus der Atmungsform Rückschlüsse auf Art und Umfang der Schädigung. Platzwunden werden versorgt, durch bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen kann eine Verletzung der Halswirbelsäule ausgeschlossen werden.

Betroffene sollten sich einige Tage körperlich schonen. Auf Sport und körperliche Arbeiten, Fernsehen, Computerarbeiten und Lesen sollte während dieser Zeit verzichtet werden. Nach wenigen Tagen ist die Gehirnerschütterung im Normalfall ausgeheilt, doch können schwere Zusammenstöße auch zu Langzeitschäden führen, wie Forschungen ergeben haben. Bei Footballern wurde im Rahmen von Untersuchungen der Boston University auffällig häufig braune Flecken im Gehirn festgestellt, wie sie ansonsten bei Alzheimer- und Demenzpatienten im hohen Alter auftreten. Da die Heftigkeit der Zusammenstöße beim Football mit einem Aufprall im Auto auf eine Betonmauer mit 70 km/h vergleichbar ist, besteht bei Footballern im mittleren Alter ein um ein Vielfaches erhöhtes Alzheimerrisiko. Wenn die Erschütterungen nicht diagnostiziert werden, kann dies zu irreparablen Schädigungen des Gehirns führen.