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Wie viel Wasser verbrauchen wir wirklich?

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und unersetzlich. Seit 2002 ist der Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser in ausreichender Menge als fundamentales Menschenrecht anerkannt. Ausser zum Trinken benutzen wir Wasser in unserer zivilisierten Welt auch zum Kochen und zum Waschen, zum Kühlen, als Verkehrsträger, zur Stromerzeugung und für viele andere Zwecke mehr. In Deutschland liegt der offizielle Wasserverbrauch pro Kopf und Tag bei 130 Litern. Seit einiger Zeit taucht in Diskussionen oft der Begriff "virtuelles Wasser" auf, der in den 1990er Jahren von dem englischen Geografen John Anthony Allan geprägt wurde.

Unter virtuellem Wasser versteht man die Wassermenge, die zur Produktion eines Gutes oder einer Ware erforderlich ist. So sind für die Herstellung eines Blattes DIN A4 Papiers 10 Liter Wasser erforderlich, für eine Tüte Chips 185 Liter und für ein Kilogramm Rindfleisch aus Argentinien 16.000 Liter. Unser täglicher Konsum an virtuellem Wasser liegt bei 4.000 Liter pro Person. Beim Vergleich verschiedener Länder zeigt das Konzept auf, dass durch Ex- und Import riesige virtuelle Wassermengen auf der Welt umverteilt werden. Vor allem der weltweite Handel mit Agrarprodukten führt zu erheblichen Verschiebungen in der Wassernutzung.

Waren und Lebensmittel werden in einigen Ländern wassereffizienter produziert als in anderen. Dabei werden gerade in Ländern, die an Wasserknappheit leiden, die Wasserressourcen oft nicht sehr effizient genutzt. Das kann an schlechteren Bewässerungssystemen oder mangelhafter Infrastruktur ebenso wie an ungünstigen Pflanzenarten liegen. Ein Ansatzpunkt, um diesen Missstand zu beheben, ist also, den Ländern Hilfestellung zu einer effizienteren Produktion zu geben.

Die Deutschen gelten als Weltmeister im Wassersparen. Wer sich mit dem virtuellen Wasserverbrauch beschäftigt, erkennt, dass wir es uns dennoch auf Kosten von Ländern, die virtuelles Wasser exportieren, gut gehen lassen. Hoffentlich führt diese Erkenntnis auch dazu, das kostbare Wasser wirklich wertzuschätzen.


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