WADI - Sauberes Wasser

Nahezu eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, weitere eineinhalb Milliarden nur im eingeschränktem Umfang. Wo das Trinkwasser nicht wie bei uns in bester Qualität aus der Leitung kommt, stellt sich die Frage, auf welche Weise man Wasser einfach und kostengünstig reinigen kann, um die Verbreitung von Krankheiten durch Keime und Verunreinigungen zu verhindern. Der Österreicher Martin Wesian hat ein Gerät entwickelt, mit dem Wasser sich ganz leicht und schnell reinigen lässt: das WADI.

Das WADI ist ein Aufsatz für Kunststoff-Wasserflaschen zur Desinfektion von Wasser. Die zugrunde liegende Technik SODIS (Solar desinfection) ist eine Methode, die an der Schweizer Universität ETH in Zürich entwickelt wurde und bereits von drei Millionen Menschen regelmäßig angewendet wird. Dabei wird die UV-Strahlung des Sonnenlichts genutzt, um Keime abzutöten. Man gibt das Wasser in eine durchsichtige PET-Flasche, die man in die Sonne legt. Die UV-Strahlen und die Erwärmung des Wassers sorgen dafür, dass darin befindliche Keime und Bakterien absterben. Nach etwa fünf Stunden ist das Wasser keimfrei.

Martin Wesian hat diese Methode mit seinem Unternehmen Helioz entscheidend weiter entwickelt. Vor der Erfindung des WADI konnte man nämlich nicht mit Bestimmtheit sagen, wann genau das Wasser tatsächlich frei von Keimen ist. In den Aufsatz ist ein kleiner UV-Sensor integriert, der die Intensität der Strahlung laufend misst. Der Sensor ist mit einem Display gekoppelt, auf dem der Zustand des Wassers als Piktogramm angezeigt wird. Am Anfang der Prozedur wird ein trauriger Smiley angezeigt, dessen Ausdruck sich nach ausreichend langer Bestrahlung in ein Lächeln verwandelt. So ist es auch für Menschen, die des Lesens und Schreibens nicht mächtig sind, zu erkennen, ob das Wasser trinkbar ist oder nicht. Damit Menschen auf der ganzen Welt mit der Hilfe von WADI sauberes Trinkwasser erhalten können, hat Martin Wesian mit Helioz auf der Crowdfunding-Plattform indiego.com ein Projekt gestartet, bei dem er 100.000 € von Sponsoren sammeln will.