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Plastik

Plastisphäre - das unerwünschte Ökosystem

Wer seinen Urlaub am liebsten am Meer verbringt, findet am Strand und im Wasser immer wieder alte Kunststoffflaschen, Plastikfolien und anderen Müll aus Plastik vor. Die Meere der Welt sind voller Müll, von dem Plastik den größten Anteil ausmacht. Beim Betrachten eines Stücks Plastik unter dem Mikroskop stellt man fest, dass sich darauf zahlreiche Kleinstorganismen wie Algen und Bakterien befinden, welche die Teile als "Mikrobisches Riff" benutzen, wie Wissenschaftler es in der Fachzeitschrift American Chemical Society beschreiben. Dabei sehen die Forscher den schwimmenden Plastikmüll, auf dem sich Organismen ansiedeln, sogar als ein neues Ökosystem an, dem sie den Namen Plastisphäre gegeben haben.

Die Plastisphäre ist ein Lebensraum für Bakterien und andere Keime, welche die Gesundheit von Fischen, wirbellosen Tieren und unter Umständen auch des Menschen beeinträchtigen können. Als Beispiel nennen die Wissenschaftler die Bakterienart Vibrio, die man auf Plastikmüll entdeckt hat und die unter anderem Cholera übertragen kann. Obwohl Umweltschutz normalerweise darin besteht, vorhandene Ökosysteme zu schützen, gilt es in diesem Fall darum, die Ausbreitung der Plastisphäre möglichst zu verhindern. Denn der Müll trägt nicht allein zur Ausbreitung von Krankheiten bei, er führt bei Fischen und Meeresvögeln auch häufig zu einem qualvollen Tod, wenn sie die zerkleinerten Teile verschlucken. Laut einer Schätzung des Umweltprogramms der vereinten Nationen landen mehr als sechs Millionen Tonnen Plastikmüll jährlich im Meer, alleine in der Nordsee sind es 20.000 Tonnen.

Eine Initiative, die sich der Reduzierung des Plastikmülls in den Ozeanen verschrieben hat, nennt sich "Fishing for litter". Fischer bringen den Müll, der sich in ihren Netzen verfängt an Land, wo sie ihn sachgerecht entsorgen. Wirkungsvoller aber wäre es, von vorneherein bei der Produktion von Gütern wie auch beim Einkauf dafür zu sorgen, dass so wenig Plastikmüll wie möglich entsteht.

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