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Nachhaltigkeit

Permakultur - mehr als ein Landwirtschaftskonzept

Der Begriff Permakultur wurde in den 1970er Jahren von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren geprägt, die sich auf der Suche nach einer nachhaltigeren Form der Landnutzung befanden, als sie damals wie auch noch heute vorwiegend auf der Erde betrieben wurde und wird. Abgeleitet aus den Worten "permanent agriculture" (dauerhafte Landwirtschaft), wurde der Begriff Permakultur ursprünglich vorwiegend im Zusammenhang mit einer bestimmten Art der Gartenbewirtschaftung gebraucht. Mittlerweile ist die Bedeutung von Permakultur in einem weit umfassenderen Sinne zu verstehen, nämlich als "permanent culture", was so viel wie dauerhafte menschliche Kultur bedeutet.

Permakulturelle Projekte beruhen auf einer ethischen Grundhaltung, die von Sorge um die Erde (Earth Care), Sorge um den Menschen (People Care) und dem Streben nach einem gerechten Verteilen und Nutzen von Ressourcen (Fair Shares) geprägt ist. Permakultur-Systeme sind darum bemüht, die Lebensbedingungen und -Grundlagen für nachfolgende Generationen so zu hinterlassen, wie wir sie vorfinden, was dem grundsätzlichen Prinzip von Nachhaltigkeit entspricht. Dabei geht es keinesfalls um die unbedingte Verbreitung des westlichen Lebensstandards auf alle Regionen der Erde. Vielmehr soll ein Bewusstsein für herrschende Ungerechtigkeiten geschaffen und Alternativen aufgezeigt und etabliert werden.

Bei Permakultur-Projekten spielt die Planung eine bedeutende Rolle, man folgt dem Grundsatz "80% Planen, 20% Tun". Planen bedeutet in diesem Zusammenhang die Auseinandersetzung mit Menschen und Ressourcen, Landschaft, Boden und Klima sowie weiteren Ressourcen. Dabei sind verschiedene Elemente, die jeweils mehreren Zwecken dienen sollen, miteinander zu verknüpfen. Bei der Gestaltung, zum Beispiel eines Hausgartens, werden ökologische Prinzipien zugrunde gelegt, wie beispielsweise die Vielfalt. Die ökologische Vielfalt verleiht einem System Stabilität, während für die Monokultur ein hoher Energieaufwand und die Anfälligkeit für äußere Einflüsse typisch sind. Weiterhin legt man Wert auf die Schaffung von Kleinklimazonen, die Nutzung von Randzonen wie auch auf die Gestaltung der Übergänge zwischen verschiedenen Bereichen. Der Gestaltungsprozess hat immer den Entwurf und die Umsetzung eines ganzheitlichen Konzeptes für ein Gelände oder einen anderen Lebensbereich zum Ziel, welcher der ethischen Grundlage entspricht.