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LED

Lichtleistung für den Vatikan

Sie gehören zu den prächtigsten Kunstwerken der Menschheit, doch Besucher können die großartigen Fresken der weltberühmten Sixtinischen Kapelle im Detail gar nicht erkennen. Damit das in zwölfjähriger Arbeit aufwändig restaurierte Kunstwerk nicht verblasst, wird es bewusst nur gedämpftem Kunstlicht ausgesetzt. Vor allem ultraviolettes Licht, das neben dem sichtbaren Licht zum Beispiel von Halogenlampen ausgeht, wirkt zerstörerisch auf die Gemälde.

Im Februar 2014 wird es dennoch zum ersten Mal so hell in der Kapelle werden, dass die Fresken deutlich zu erkennen sind, ohne dass sie dabei Schaden nehmen. Die neue Beleuchtung besteht aus Leuchtdioden, die kein ultraviolettes Licht aussenden. Und der Vatikan kann sich trotz der großen Lichtleistung über niedrigere Stromkosten freuen, ganz im Sinne von Papst Franziskus, der Verzicht für die Kirche predigt. Der Anschlusswert der Kapelle wird von 66 auf 7,5 Kilowatt gesenkt. Bei einer angenommenen Nutzungsdauer der Beleuchtung von 4000 Stunden jährlich führt das zu einem um 234.000 Kilowattstunden niedrigeren Verbrauch.

Die derzeitigen Leuchten sind in den Fenstern hinter UV-absorbierenden Folien angebracht, die neuen Lampen werden auf schmalen Simsen im Inneren befestigt. 20 Leuchten mit jeweils 140 roten, blauen, grünen und weißen Hochleistungs-Dioden werden auf jeder Seite des Raums angeordnet und erzeugen einen Lichtstrom von 3000 Kelvin, was einem warmen Weiß entspricht. Zusätzliche LED-Strahler sollen die Kapelle bei festlichen Veranstaltungen beleuchten.

Die Installation wird im Rahmen eines Programms zur Förderung der LED-Beleuchtungstechnik von der EU mitfinanziert. Projektkoordinator ist die OSRAM Licht AG, als Partner sind das Planungsbüro Faber Technica in Italien, das Institut de Recerca en Energía de Catalunya in Spanien und die Universität Pannonia in Ungarn beteiligt. Die Spezialisten hatten im Münchner Lenbachhaus, das die städtische Galerie beherbergt, Tests durchgeführt, um die optimale Lichtfarbe herauszufinden. Aufgrund der Ergebnisse von Farbmessungen entschieden sie sich für 3000 Kelvin, da Michelangelos Kunstwerke bei dieser Lichtfarbe am besten zur Geltung kommen.

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