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Guerilla-Stricken - die originelle Streetart-Masche

Der Trend, der vor einigen Jahren im amerikanischen Bundesstaat Texas geboren wurde, hat sich mittlerweile über den gesamten Globus ausgebreitet: Guerilla-Stricken oder auf Englisch Guerilla Knitting. Dabei handelt es sich um eine witzige Streetart-Variante, die man am ehesten mit Graffitis vergleichen könnte. Doch wird beim Guerilla Knitting nicht gesprüht, sondern gestrickt. Die Akteure dieser Bewegung erstellen meist kleine gestrickte Accessoires, mit denen sie Schilder, Geländer oder andere Bauteile im öffentlichen Raum "verschönern". In einigen Fällen werden auch ganze Stadtmöbel mit Strick umhüllt.

Begonnen hat alles mit der "Knitta Please" genannten Bewegung. Einige texanische Hausfrauen beschlossen im Jahr 2005, ihre begonnenen und unvollendeten Stricksachen zur Verzierung der städtischen Architektur zu verwenden. Man verabredete sich zu einer nächtlichen Aktion, um die Strickteile um Parkuhren, Verkehrsschilder und Geländer zu nähen. Die Idee verbreitete sich schnell und es bildeten sich immer mehr neue Gruppen mit witzigen und kühnen Projekten. Selbst vor Autos und Bussen machte man nicht halt; in einer ähnlichen Weise, wie man auch Klorollen umhäkelt, wurde alles ummantelt, was als unansehnlich angesehen wurde.

Heute sind die gestrickten Kunstwerke ebenfalls in Europa zu finden, nach England und Spanien gelangte der Trend schließlich auch nach Deutschland. Man verabredet sich über das Internet zu gemeinsamen Strickaktionen, die Ergebnisse werden ebenfalls im Netz veröffentlicht. Juristisch betrachtet, bewegen sich die Maschen-Künstlerinnen (es handelt sich bei den Strick-Guerilla-Aktivisten in der Mehrzahl um Frauen) in einer Grauzone, weshalb die Anbringung der Accessoires meistens nachts erfolgt. Doch die verschönerten Gegenstände werden bei den Aktionen nicht beschädigt, und die Strickteile können im Gegensatz zu echter Graffiti einfach wieder entfernt werden. Die Kreativität der Strickerinnen ist grenzenlos. Säulen, Telefonzellen und Uhren bekommen häufig eine Mütze aufgesetzt, auch Denkmäler und Statuen werden auf diese Weise verziert. Immer häufiger findet man auch politische Botschaften, die in Strickmanier verbreitet werden.

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