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Schadstoffe

Giftige Kassenzettel aus Bisphenol

Kaum jemand denkt an etwas Schlimmes, wenn der Kassenbon entgegengenommen wird. Manchmal verströmen sie einen unangenehmen Geruch, doch dass daran Gift haften könnte, das denken die Wenigsten. Die meisten Kassenbons werden auf Thermopapier gedruckt. Dieses Papier kann Bisphenol enthalten. Das ist ein Gift, das über den Hautkontakt in den Blutkreislauf gelangt. Bisphenol wirkt ähnlich wie Östrogen, das weibliche Sexualhormon. Bei Männern kann das die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, bei Kleinkindern schädigt es sogar das Gehirn.

Um den Kassenbon zu drucken, wird ein Farbentwickler benötigt. Dieser haftet an der Oberfläche des Thermopapiers. Nimmt man also den Bon entgegen, kommt man unweigerlich mit der Substanz in Berührung. Rund 2 % des Gesamtgewichts des Kassenzettels besteht aus Bisphenol. Behörden wollen den Einsatz von Bisphenol verbieten, da ein Gesundheitsrisiko besteht. Giftige Kassenzettel findet man beinahe in jedem Supermarkt sowie an den Tickets der öffentlichen Verkehrsmittel. Es gibt kaum jemanden, der noch nie mit diesem Gift in Kontakt gekommen ist. Insgesamt wurden die Kassenzettel von 7 Supermärkten untersucht, davon waren 6 mit giftigen Substanzen behaftet. Einige der Märkte haben inzwischen auf ungiftige Bons umgestellt, jedoch gibt es immer noch welche, die noch Bisphenol enthalten.

Es ist nicht nur der Konsument davon betroffen. Das Kassenpersonal kommt täglich mit Hunderten von Bons in Berührung, auf die Dauer gesehen ist das schädlich für die Gesundheit der Mitarbeiter. Beim Einkaufen heißt es daher Vorsicht walten lassen. Der Bon sollte so wenig wie möglich berührt werden, in Kinderhänden hat er nichts verloren. Auch die Entsorgung der Bons stellt ein Problem dar, denn aufgrund des enthaltenen Giftes soll er nicht im Restmüll landen. Eigentlich wäre ein Kassenzettel ein Fall für die Problemstoffsammlung. Um sich als Kunde vor dem Gift zu schützen, nimmt man am besten den Kassenzettel nicht mit, sondern lässt ihn im Supermarkt. Zu Hause sollte man sofort die Hände gut mit Seife waschen.