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Milch kann den Darm stressen

Milch soll gesund sein? So mancher mag das bezweifeln. Denn in Deutschland leiden schätzungsweise fünf bis fünfzehn Prozent der Menschen an einer Laktose-Intoleranz. Diese Milchzuckerunverträglichkeit verursacht nach dem Genuss von Milch, Käse oder Joghurt Blähungen, Übelkeit oder sogar Durchfall.

Der Milchzucker, der für die Laktose-Intoleranz verantwortlich ist, ist ein Kohlenstoff-Hydrat, das in der Milch von Säugetieren vorkommt. Wer also unter den genannten Beschwerden leidet, kann das Problem nicht dadurch lösen, dass er beispielsweise Kuhmilch durch Ziegenmilch ersetzt.

Doch was geschieht eigentlich genau im Körper? Die Verdauung von Milchzucker findet im Dünndarm statt. Hier wird das Enzym Laktase gebildet, das den Milchzucker in seine beiden Bestandteile Glukose und Galaktose aufspaltet. Diese gehen ins Blut über und werden dann im Körper verwertet. Fehlt jedoch das Enzym ganz oder teilweise, wird der Milchzucker weitgehend ungespalten in den Dickdarm befördert. Dort wird er zersetzt in Milch- und Essigsäure, Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan. Es entstehen Blähungen und Krämpfe wie auch ein wässriger, sauer riechender Durchfall.

Babys leiden in der Regel nicht unter der Laktose-Intoleranz. Schließlich ist der Milchzucker auch in der Muttermilch enthalten. Erst nach dem Abstillen bildet sich bei einem Teil der Menschen die Fähigkeit zurück, den Milchzucker zu verarbeiten. Bei Menschen, die erst im Erwachsenenalter empfindlich auf Milch reagieren, könnte es sich um eine Begleiterscheinung bei Dünndarmerkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa handeln. Die Milchzuckerunverträglichkeit kann aber auch nach Magen- und Darmoperationen auftreten, sowie nach der Einnahme von Antibiotika oder nach einer Chemotherapie.

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