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Vegetarier

Flexitarier - praktikabler Kompromiss

Kein Fleisch mehr zu essen, das ist in den letzten Jahren immer mehr in Mode gekommen. Die Entscheidung, Vegetarier zu werden, fällt dem einen mehr, dem anderen weniger schwer - Gründe dafür gibt es indes mehr als genug. Nicht nur, dass es für die Gesundheit von Vorteil ist, wenn man seinen Fleischkonsum deutlich einschränkt, es ist auch für die Umwelt und für das Klima deutlich besser.

Außerdem wollen viele Menschen die Massentierhaltung und die damit entstehenden Qualen, unter denen die Tiere leiden, einfach nicht länger hinnehmen. Dennoch möchten sich viele nicht ganz festlegen und Fleisch für immer und ewig von ihrem Teller verbannen. Ab und zu ein Stückchen Fleisch, dann aber ein hochwertiges und möglichst aus Bio-Haltung, das ist für viele ein gut vorstellbarer und praktikabler Kompromiss. Und genau dafür gibt es den Ausdruck "Flexitarier" - weil jemand, der ab und zu eben doch noch Fleisch isst, schlichtweg nicht als Vegetarier zählt. Demzufolge ist natürlich nicht nur die Anzahl der Vegetarier in den letzten Jahren stark gestiegen, sondern auch die der Flexitarier.

Flexitarier leben quasi als Teilzeit-Vegetarier. Der Begriff wird sogar noch etwas genauer definiert: Flexitarier sind all diejenigen, die an mindestens 3 Tagen pro Woche komplett auf Fleisch verzichten. Gemäß Umfragen sollen dies immerhin circa 10% aller Menschen in Deutschland so handhaben, circa 4% verzichten komplett auf Fleisch und sind somit Vegetarier. Ganz klar: Flexitarier liegen voll im Trend und ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen. Ohnehin wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung dazu aufgefordert, den Fleischkonsum zumindest zu reduzieren und idealerweise maximal 300 g Fleisch und Wurst pro Woche zu verzehren. Und das kommt ja in jedem Fall dem Essverhalten eines Flexitariers gleich.

In den USA und in Australien hingegen wird von den dortigen Ernährungsgesellschaften bereits eine vegetarische und sogar eine vegane Ernährung als ideal empfohlen. Wie auch immer man sich entscheidet: wenn sich möglichst viele Menschen dazu entschließen würden, Flexitarier oder gar Vegetarier zu werden, wäre den Tieren, der Natur und der Gesundheit zumindest schon mal ein Stück weit geholfen. Denn 3 fleischfreie Tage pro Woche sind definitiv besser als gar keiner. Noch besser wäre es aber, zum guten, alten "Sonntagsbraten" zurückzukehren - also nur einmal pro Woche Fleisch zu essen, dann aber ein qualitativ hochwertiges Bio-Stück. Die Bewegung zum Flexitarier kommt übrigens aus den USA, wo schon in den 90-er Jahren der Begriff Flexitarier erfunden wurde - eine Wortzusammensetzung aus "flexible" und "vegetarian".