Männer und ihre kleinen Make Up Tricks

Nachdem die Herren der Schöpfung in Sachen Pflege mit den Frauen (fast) gleichauf gezogen haben, stellt sich die Frage, was als Nächstes folgen wird. Um das zu beantworten, muss man nicht einmal Hellseher sein. Der Folgetrend deutet sich nämlich bereits an: Es kommt das dekorative Make-up für den Herrn.

Männer, die ihrer Zeit voraus sind und sich heute bereits geschminkt in der Öffentlichkeit zeigen, haben mit den gleichen Reaktionen zu kämpfen, wie die, die einst die Vorreiter in Sachen "pflegende Kosmetik" gewesen sind. Die Umwelt lächelt, manchmal wendet sie sich mit Abscheu ab, meist gibt sie sich alle Mühe, die Schminke zu übersehen. Täglich jedoch wächst die Zahl derer, die sie nicht nur akzeptieren, sondern die drauf und dran sind, selbst zu Mascara und Lipgloss zu greifen.

Was den Trend ausgelöst hat, wäre sicher ein lohnendes Thema für eine Examensarbeit. Fakt ist, dass immer mehr Männer heute offen zugeben, dass sie der Natur gern nachhelfen möchten. Warum sollen nur Spitzenpolitiker Puder vor der Kamera verwenden dürfen? Auch Otto Normalverbraucher möchte nicht auf jedem Foto mit seiner Haut glänzen! Und warum sollte immer nur der Jetset knackig braun gebrannt sein? Auch der, der im Lande bleibt und sich redlich nährt, zeigt gern Farbe; Selbstbräuner sei Dank. Dazu noch eine Tönung ins Haar, die das erste Grau wegschummelt und schon kann der Feierabend kommen.

Doch der Trend zum dekorativen Make-up geht weiter und greift tiefer. Schon kennt man mehr als einen Fernsehmoderator, der mit farblosem Nagellack seine blitzsauberen Fingernägel betont. Bei Popstars, aber auch bei weniger exaltierten Zeitgenossen, ist es fast schon gang und gäbe, dem Blick mit schwarz getuschten Wimpern mehr Tiefe zu geben. Da ist der Schritt zum Lipgloss nicht mehr allzu weit - schließlich will auch der Mann verführen und sinnliche Signale senden.